VR 360° - KHB Radio kopie
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Volksempfänger ⇒
Der Volksempfänger VE301 war ein Radioapparat für den Empfang von Mittelwellen-und Langwellenrundfunk, der im Auftrag von Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels entwickelt wurde und wenige Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers Ende Januar 1933 vorgestellt wurde. Er gilt als eines der wichtigsten Instrumente der NS-Propaganda.
Alle großen deutschen Radiohersteller wurden verpflichtet, den Volksempfänger nach einheitlichen Vorgaben zu produzieren. Der vorgeschriebene Preis der Version für den Betrieb am Stromnetz betrug 76 Reichsmark.
Die MacherDKE38 ⇒
Um noch mehr Volksmassen propagandistisch zu erreichen kam ab 1938 der DKE38, im Volksmund auch „Goebbelsschnauze“ genannt, für 36 Reichsmark in den Handel.
1936-1945 ⇒
Radios erobern die Haushalte
Mitte der 30er Jahre war die Weltwirtschaftskrise in Deutschland endgültig überwunden. Große Infrastruktur- und Rüstungsprojekte sorgten für einen spürbaren Aufschwung, der sich auch auf den Lebensstandard auswirkte. Daneben weckten die zahlreichen Rundfunkprogramme bei nahezu jedem Haushalt den Wunsch, ein Radiogerät betreiben zu können. Dieser Wunsch wurde auch von den Nationalsozialisten gefördert, denn so konnte ein weiterer Propagandakanal genutzt werden. So fand sich für fast jedes Haushaltsbudget ein passendes Gerät, von preiswerten Einkreisempfängern bis hin zu aufwendigen Supern.
Technisch hatten sich die Röhrengeräte durchgesetzt- Gegen Ende der 30er Jahre wurden von der Industrie sehr leistungsfähige Großsuper vorgestellt, die auch für den Weitempfang geeignet waren und eine sehr gute Klangwiedergabe hatten. Sie hatten oft mehrere Kurzwellenbereiche und konnten mit guten Antennen nicht nur europäische Sender sondern Stationen aus fast der ganzen Welt "hereinholen". Im nationalsozialistischen Deutschland stand dem das Empfangsverbot für "feindliche" Sender entgegen, das mit hohen Strafen durchgesetzt wurde. Die Industrie war in einer Zwickmühle, ihre hervorragenden Geräte durften ihre Leistungsfähigkeit gar nicht unter Beweis stellen.
In den Kriegsjahren wurden Entwicklungskapazitäten und Materialressourcen zunehmend für die Rüstungsproduktion genutzt, die Radioentwicklung stagnierte.
Parallel wurde zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die erste funktionstüchtige Fernsehübertragung vorgestellt. Sie funktionierte bereits weitgehend wie der nach dem Krieg in den 50er Jahren eingeführte öffentliche Fernsehrundfunk, sie basierte auf dem zeilenweisen Abtasten der aufgenommenen Bilder.