VR 360° - Bentlage@home | Malerei 21
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Theresa Heitfeld ⇒
Theresa Heitfeld‘s Malerei konterkariert den altmodischen Künstler-Habitus, der zu vertuschen versucht, woraus Malerei besteht. Bei Heitfeld ist alles klar und licht, alle Mittel werden offengelegt. In ihren zarten, geradezu transparenten Bildern zeigt sie uns all das, was Malerei ist: Farbe auf Stoff auf Rahmen. Und Licht, das sich bricht und unseren Augen beim Durchleuchten der Materialität behilflich ist. So können wir in ihrer Malerei nicht selten durch den Stoff auf die Wand dahinter sehen und verstehen: Auch das ist Teil des Bildes.
Tuğba Durukan ⇒
Die Arbeiten von Tuğba Durukan sind dem Thema der Übersetzung gewidmet. Sie entführen den Betrachter in eine andere Welt, die sich in geometrischen Formen und abstrahierter arabischer Schrift ausdrückt. Die Künstlerin hinterfragt Interpretationen der Heiligen Schrift des Islams – dem Koran – und damit verbundenen, zum Teil eingefahrenen Traditionen. Es ist der Blick für das Wesentliche, den die Künstlerin herausfordern und schärfen will. Es ist eine teilweise abstrakte Annäherung, die zugleich greifbar ist.
Nette Pieters ⇒
Nette Pieters hat sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Finanz-Monster BlackRock eingelassen, hat geforscht wo Anlagen sind, wie deren Gesellschafter tätig werden, wie dieses abstrakt-gigantische Geldvolumen wieder sauber an Anleger weiterverteilt wird – und stellt diese Ergebnisse in Bildern vor. Ihre umfangreichen Displays versuchen das Ganze fassbar zu machen, das Ganze im Kunstkontext zu zerteilen. Sie nimmt aus feministischer Perspektive das Globalpolitische auseinander, um verborgene Stränge öffentlich zusammenzusetzen. Eine Operation, die Kopf, Körper und Kunst verknüpft.
Haakon Neubert ⇒
Haakon Neubert schöpft aus dem Vollen. Seine Palette ist bunt, kraftvoll und mitten im Leben. Und seine Motive sind es auch, aus dem Alltag gegriffen aber alles andere als alltäglich. Mit hinter- und abgründigem Humor schaut er unter die Oberflächen und verleiht seinen Bildern auch malerisch Vielschichtigkeit und Tiefe.
Malerei 21 - Kunstakademie Münster ⇒
Das Ziel der Ausstellungsreihe „Malerei“, die 2004 startete, ist es, zu präsentieren, wie sich das Medium der Malerei immer wieder selbst infrage stellt und auch erneuert. Sie zeigt, wie Malerei bei allem technischen Fortschritt der künstlerischen Medien einerseits über alle Diskussionen bei sich bleibt, andererseits an den zeitgenössischen Entwicklungen teilnimmt und daraus eine Zukunftsperspektive entwickelt. Für diese Ausgabe wurden Arbeiten von Tuğba Durukan, Theresa Heitfeld, Haakon Neubert und Nette Pieters, durch eine vierköpfige Jury ausgewählt.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt die Reihe seit ihrem Start. Damit fördert er einerseits den künstlerischen Nachwuchs aus der Region, zum anderen ist es Aufgabe der allgemeinen Kulturförderung des LWL, möglichst viele Menschen an der Kultur in der Region teilhaben zu lassen. Das Konzept, eine sorgsam kuratierte Malerei-Ausstellung mit jungen Positionen an jährlich wechselnden Orten in Westfalen zu zeigen, passt ideal zu diesem Auftrag.