VR 360° - Ausstellung - Franz Rogler - 2022
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Werk 2Werke 6 & 7, 10-12enthaltene Informationen
1 | Selbstporträt l nach 1990 ⇒
Öl/Leinwand | Privatbesitz Rogler Kammerer
FRANZ ROGLER - Pionier des Surrealismus ⇒
<p><span style="font-size: 13pt; color: #000000;">Ausstellungsdauer: 11. Juli – 09. September 2022</span></p>
<p><span style="color: #000000;"><strong><span style="font-size: 14pt;"> </span></strong></span></p>
<p><span style="color: #000000;"><strong><span style="font-size: 14pt;">100 Jahre</span></strong><span style="font-size: 14pt;"> alt wäre der Maler, Bildhauer, Grafiker, Gestalter und Musiker Franz Rogler 2021 geworden. Dieses Faktum wurde zum Anlass genommen, um im Kunsthaus Weiz eine umfassende Präsentation des Werks dieses Ausnahmekünstlers zu zeigen. Besonders betont soll dabei die frühe Schaffenszeit Roglers werden, die wesentlich von seinem Aufenthalt in der Schweiz geprägt war. Es gelang Rogler, der in den letzten Zügen des Krieges gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Hans Fronius in die Schweiz flüchten konnte, dort sowohl eine künstlerische Ausbildung zu beginnen, als auch hervorragende Kontakte mit so prominenten Künstler*innen wie Meret Oppenheim, Jean Arp oder Max Ernst zu knüpfen. Zusätzlich konnte Rogler in Walter Bodmer, einem Mitglied der antifaschistischen Künstlervereinigung „Gruppe 33“, einen höchst einflussreichen Lehrer finden. Der Surrealismus in klassisch-französischer Prägung sowie der Konstruktivismus russischer Tradition waren die wesentlichen Aspekte, die sowohl für Bodmer bestimmend waren als auch für Rogler. Dieses Mischverhältnis aus konstruktiv-abstrakten Elementen und hyperrealer Darstellung sollte auch Roglers grundsätzliches künstlerisches Credo bleiben und ihn so besonders erscheinen lassen. Er wurde damit zum künstlerischen Einzelgänger. Zunächst in Wien, wo er sich nicht wohl fühlte und später in Graz entwickelte er sein Vokabular. </span></span></p>
<p><span style="font-size: 14pt; color: #000000;"> </span></p>
<p><span style="color: #000000;"><span style="font-size: 14pt;">Der Surrealismus war eine Lebenshaltung für Franz Rogler – und zwar nicht nur für seine Kunst, sondern ganz grundsätzlich für die </span></span></p>
<p><span style="color: #000000;"><span style="font-size: 14pt;">Weltsicht dieses allgemein so kreativen Menschen. Er äußert sich dazu auch in typischer Art, indem er sagt, er könne ein Bild malen, ein Musikstück am Klavier oder auf sonst einem Instrument spielen, oder einfach nur durch die Stadt spazieren – alles wäre für ihn Kunst bzw. käme der Intention des Surrealismus als Lebenshaltung nahe.</span></span></p>
<p><span style="font-size: 14pt; color: #000000;"> </span></p>
<p><span style="color: #000000;"><span style="font-size: 14pt;">Die Werke dieser Ausstellung stammen vorwiegend aus privaten Sammlungen. Einiges wurde aus institutionellem Besitz ergänzend geliehen. Dabei sind vor allem die Leihgaben aus der Neuen Galerie Graz zu erwähnen. Rogler war auch ein eminenter Grafiker, der als solcher in zahlreichen Bereichen gearbeitet hat – Ausstellungsgestaltungen sowie Plakat- und Buchdesign. Dieser Aspekt kommt in der Ausstellung in Weiz nur sehr zitathaft vor. Im Zentrum steht zweifellos Roglers monumentales malerisches Werk, ergänzt durch einige sehr verblüffende Beispiele seines skulpturalen Oeuvres. Die Ausstellung ist die bisher umfangreichste zum Werk Franz Roglers seit Jahrzehnten.</span></span></p>
Biografie Franz Rogler ⇒
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"> </p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Franz Rogler wird am 13. August 1921 als zweites von zwei Kindern der Näherin Berta Rocun aus Ljubljana in Graz geboren. Sein Vater, Franz Rogler, ein Berufsoffizier und Begründer der Esperantobewegung in Österreich, stirbt bereits 1922. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Die Mutter zieht Franz und seine um ein Jahr ältere Schwester Berta alleine auf, sie ermöglicht ihm trotz äußerst eingeschränkter finanzieller Verhältnisse das Studium der Geige und des Klaviers sowie den Besuch der Kunstgewerbeschule. Dort absolviert er von 1934 bis 1940 die Klasse für Holz- und Steinbildhauerei bei Prof. Wilhelm Gösser und die Meisterklasse für Malerei bei Prof. Rudolf Szyszkowitz von 1939 bis 1940.</span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">In der Zeit von 1940 bis 1944 dient Franz Rogler in der Deutschen Wehrmacht und wird als Kriegsmaler zusammen mit Hans Fronius in Deutschland, Österreich, Italien, Jugoslawien, Griechenland und der UdSSR eingesetzt. Während des Militärdienstes werden ihm 1941 Studien bei Prof. Ivan Mestrovic an der Akademie Zagreb gestattet. 1942 organisiert er Wehrmachtsausstellungen in Salzburg, Innsbruck, Graz, Klagenfurt, St. Gilgen und Landeck. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Rogler desertiert 1944 in Italien und flüchtet über das Aostatal und den Piccolo San Bernardo in die Schweiz. Während seiner Internierung ist er unter anderem als Hochgebirgsbriefträger, Torfstecher, Magazineur in einer Maschinenfabrik und als Tellerwäscher tätig. Durch seine Freundin Regula Weilenmann kommt Rogler mit den Schweizer Surrealisten „Gruppe 33” in Kontakt. Er lernt Meret Oppenheim, Hans Arp und Max Ernst kennen, deren künstlerisches Schaffen ihn wesentlich beeinflusst. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Nach Kriegsende studiert er an der Kunstschule Basel bei Walter Bodmer und Heinrich Müller. Rogler kehrt 1947 nach Graz zurück und wird Mitglied der Sezession Graz. In Wien besucht er von 1948 bis 1950 die Kunstakademie bei Prof. Albert Paris Gütersloh. </span></p>
<p><span style="font-size: 14.0pt; color: black;"> </span></p>
<p><span style="font-size: 16.0pt; color: black;"> </span></p>
<p><span style="font-size: 13.0pt; color: black;"> </span></p>
<p><span style="font-size: 14.0pt; color: black;"> </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Ab 1950 ist er in Graz als freischaffender Künstler tätig, seine erste Arbeitsstätte befindet sich am Marburgerkai 47. Er arbeitet </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">als Gebrauchsgraphiker und führt zahlreiche Auftragsarbeiten im privaten und öffentlichen Bereich aus, beispielsweise gestaltet er ab 1959 das Warmbad in Villach, arbeitet für das Hotel „Savoy” in Grado oder entwirft und realisiert die Plastik „Landschaftszeichen” für die Umfahrung Kapfenberg 1956. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Franz Rogler erhält 1953 den Kunstpreis der Stadt Graz. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">1957 zieht er in die Krenngasse 7. 1958 heiratet er die Ballettmeisterin Heidemarie Reinl, 1960 kommt der gemeinsame Sohn Christian zur Welt. Im selben Jahr erhält er den Lehrauftrag an der Bundesgewerbeschule für Hoch- und Tiefbau und angewandte Kunst in Graz. Der Joanneum Kunstpreis wird Rogler für sein Bild „Hochofen” 1962 zugesprochen. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">1963 und 1964 verbringt er mehrere Monate in Israel, der Heimat seiner Frau, die Aufenthalte erweisen sich als fruchtbar für seine künstlerische Tätigkeit. In den darauffolgenden Jahren lehrt er in den Sommermonaten an der Salzburger Sommerakademie. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Seine Tochter Marie wird 1965 geboren. 1969 erfolgt die Trennung von seiner ersten Frau. 1970 kommt seine Tochter Eva zur Welt, im gleichen Jahr geht er seine zweite Ehe mit der akademischen Malerin Anna Kammerer ein.</span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Diverse Aufenthalte im In- und Ausland, so zwischen 1967 bis 1973 in Garmisch, Ascona, Dubrovnik, Venedig und auf Rhodos, prägen die Arbeiten Roglers. Als Pädagoge ist er auf zahlreichen Malsymposien in Güssing und Grado ab 1970 tätig. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">1971 bezieht er ein neues Atelier in der Rosenhaingasse 5.</span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Sein Atelier in der Herrengasse 3 übernimmt er 1974.</span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">1976 wird Rogler zum Professor ernannt und leitet bis 1981 die Meisterschule für Malerei an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Graz. Nach seiner Pensionierung ist er wieder als freischaffender Künstler in Graz tätig. </span></p>
<p><span style="font-size: 14.0pt; color: black;"> </span></p>
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<p><span style="font-size: 13.0pt; color: black;"> </span></p>
<p><span style="font-size: 14.0pt; color: black;"> </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Die Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Graz erhält er 1981, das Land Steiermark verleiht ihm das Goldene Ehrenzeichen 1986.</span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 14.0pt;">Franz Rogler stirbt am 21. Juli 1994 in Graz. </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 5.0pt;"> </span></p>
<p style="margin-right: 17.0pt; text-autospace: none;"><span lang="DE" style="font-size: 10.0pt;">Quelle: Eisenhut-Archiv, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum</span></p>
Surrealismus und Roglers Zeit in der Schweiz ⇒
<p>Meret Oppenheim resümierte nach 1945 sehr streng, indem sie sagte, dass man nicht Surrealist sein könne, ohne in den 1930er Jahren in Paris gewesen zu sein und dem Kreis um André Breton angehört zu haben. Das würde auf sehr viele Künstler*innen weltweit zutreffen.</p>
<p>Der Surrealismus als künstlerische Sprache hat sich aber gerade in der unmittelbaren Nachkriegszeit international weit verbreitet. Ob in den Ländern Südamerikas, in den USA oder in nahezu allen Ländern Europas, gab es Formulierungen surrealistischer Art. Nach den traumatischen Erlebnissen rund um Krieg und Naziterror waren offenbar Gegenwelten, irrationale Zustände und die Auseinandersetzung mit dem psychischen Unterbewussten naheliegend.<br /><br />Für André Breton, den geistigen Kopf des Surrealismus, war dieser nicht ausschließlich ein Kunststil, sondern vielmehr eine Haltung für das Leben, eine Form der Weltsicht. <br /><br />Manifest des Surrealismus, 1924: „Surrealismus, Substantiv, mas., reiner, psychischer Automatismus, durch welchen man, sei es mündlich, sei es schriftlich, sei es auf jede andere Weise, den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken sucht. Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen. Enzyklopädie. Philosophie. Der Surrealismus beruht auf dem Glauben an die höhere Wirklichkeit gewisser, bis heute vernachlässigter Assoziations-Formen, an die Allgewalt des Traumes, an das absichtsfreie Spiel des Gedankens. Er zielt darauf hin, die anderen psychischen Mechanismen zu zerstören und ihre Stelle einzunehmen zur Lösung der wichtigsten Lebensprobleme.“</p>
<p>Diese Doktrin – bestimmend für die Kunst als auch für das Leben allgemein, sollte für Franz Rogler bestimmend werden. Seine in der Schweiz gepflegten Kontakte zu Max Ernst, Jean Arp oder Meret Oppenheim, bestätigten ihn in seiner Denkweise. Er beschäftigte sich auch intensiv mit Salvador Dalis „Paranoia-Kritische Methode“, die das Hineinsehen fremder Dinge in Vertrautes beinhaltete.</p>
<p>Der von Sigmund Freud als „Verdichtung“ bezeichnete Prozess spielt hier eine große Rolle. Dabei verlieren Objekte ihre Eigenidentität. „Traumfotografie“ nannte man beispielsweise die Wiedergabe von Traumbildern – endogenen Bildern. Roglers Kunst kann in dieser Tradition gesehen werden. Mischwesen aus Tier und Mensch, Orte, die wie Unterwasserlandschaften oder Ausdehnungen im Weltall anmuten, sind häufige Motive seiner Gemälde.</p>
<p>Walter Bodmer, Roglers Lehrer in der Schweiz, beschäftigte sich zusätzlich zum Surrealismus mit dem Konstruktivismus. Aus Draht stellte er fragile dreidimensionale aber flächengebundene Konstruktionen her, die man als Reliefs bezeichnen könnte. Rogler nahm diese Idee auf und verband sie weiter mit dem surrealistischen Vokabular seiner Malerei. Beide Künstler waren außergewöhnlich musikalisch, spielten verschiedene Instrumente und erachteten Rhythmus als ein bestimmendes Element innerhalb ihrer Kunst. Es kam nie zu kinetischer Kunst, jedoch waren Bewegung und Rhythmus stets latent vorhanden in beider Kunst.</p>
<p>Günther Holler-Schuster </p>
Werkliste ⇒
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<p style="margin-left: 36.0pt; text-indent: -18.0pt; "><span style="font-size: 10.5pt; ">1.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span lang="DE" style="font-size: 10.5pt; ">Selbstporträt l nach 1990 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Rogler Kammere</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">2.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Die Mondsüchtige l 1947 l Öl/Hartfaserplatte|Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">3.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Porträtfoto l um 1960 l SW-Fotografie von Eckart Schuster| Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">4.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Mädchen l 1936 l Öl/Malkarton | Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">5.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Kapelle l 1940 l Öl/Leinwand |Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">6.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Selbstporträt l 1961 l Öl, Textil/Leinwand |Privatbesitz Mirjam Rogler</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">7.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Stalingrad l 1946/50 l Öl/Hartfaserplatte |Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">8.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Hochofen l 1962 l Öl, Kunstharz, Metall, Blattgold/Sperrholz |Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">9.<span style="font-variant-numeric: normal; font-variant-east-asian: normal; font-stretch: normal; font-size: 7pt; line-height: normal; "> </span></span><span style="font-size: 10.5pt; ">Winterwald l 1953 l Öl/Leinwand/Hartfaserplatte |Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">10. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1952 l Öl/Holzplatte |Privatbesitz Heidemarie Majcen </span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">11. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1946 l Öl/Weichfaserplatte |Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">12. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Weißes Relief l 1945 l Holzstäbe, Dispersion/Weichfaserplatte | Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">13. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1952 l Öl/Holzplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">14. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1946 l Öl/Weichfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">15. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1948 l Gouache/Papier | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">16. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1953 l Tempera/Papier | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">17. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Abstraktion l um 1955 l Tempera/Papier |Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">18. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1950 l Collage, Aquarell | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">19. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Fenster l um 1955 l Tempera/Papier | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">20. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Statische Komposition l 1958 l Öl/Leinwand |Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">21. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Formen im Raum l 1959 l Öl/Leinwand | Leihgabe Neue Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">22. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Insekten l 1955 l Öl/Weichfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">23. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1955 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">24. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Der Besuch der Exoten l 1956 l Öl/Holzplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">25. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1946 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">26. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1948 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">27. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Raumkomposition l 1956 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">28. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Relief l 1966 l Lack, Draht, Blech, Holz | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">29. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Bild über das Klavier zu hängen l um 1960 l Öl/Leinwand | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">30. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Tag und Nacht l 1960/62/63 l Textil, Öl, Lack/Leinwand | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">31. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Relief l um 1950 l Lack, Tusche/Holz | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">32. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Objekt-Bild l um 1960 l Draht, Holz, bemalt | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">33. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Objekt-Bild l um 1960 l Draht, Holz, bemalt | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">34. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Frost l 1956 l Öl/Jute | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">35. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Flugzeug l 1956 l Montage | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">36. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Rekonstruktion l 1949 l Öl, Gips, Knochen/Weichfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">37. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1968 l Relief, diverse Materialien | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">38. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l vor 1950 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">39. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1950-55 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">40. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Baruscha l 1957 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">41. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Prof. Unrat l 1949 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">42. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel (Komposition mit Schneckenhaus l 1948 l Karton |Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">43. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1948 l Öl/Hartfaserplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">44. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1946 l Öl/Holzplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">45. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Komposition S. 7 l 1949 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">46. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1948 l Öl/Papier auf Karton kaschiert |Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">47. </span><span lang="DE" style="font-size: 10.5pt; ">Surrealistisch-konstruktivistische Komposition l um 1949 l Öl/Holzplatte | Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">48. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Für Musik von Benjamin Britten l um 1950 l Öl/Papier/kaschiert auf Karton l Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">49. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Erzengel l 1948 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">50. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Eisläuferin l 1948 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">51. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Jenseits von Gut und Böse l 1957 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Heidemarie Majcen</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">52. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1965 l Öl/Holzplatte | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">53. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Die Geschichte der Stadt Graz l 1979/80 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Mag. Eva Kness</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">54. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l um 1955 l Öl/Hartfaserplatte | Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">55. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1972 l Öl/Leinwand | Leihgabe ORF Landesstudio Steiermark</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">56. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Wadi Ram Jordan l 1993 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">57. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1977 l Öl/Leinwand | Privatbesitz Familie Schneeberger</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">58. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel l 1978 l Öl/Leinwand | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">59. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Die letzte Venus l 1994 l Öl/Leinwand | Sammlung Gudrun Kahr</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">60. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Ohne Titel (Stadt) l um 1980 l Keramik bemalt | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">61. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Abstraktion l um 1970 l Keramik bemalt | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">62. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Abwehr l um 1965 l Plastik bemalt | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="margin-left: 36pt; text-indent: -18pt;"><span style="font-size: 10.5pt; ">63. </span><span style="font-size: 10.5pt; ">Vogel l um 1965 l Plastik, Holz mit Gips überzogen | Privatbesitz Anna Rogler-Kammerer</span></p>
<p style="text-indent: 3.75pt;"><span style="font-size: 10.5pt; "> </span></p>
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Dreidimensionale Bilder und Materialmalerei ⇒
<p>Franz Rogler hat sich aus der Tradition des Surrealismus heraus mit Dreidimensionalitäten im Gemälde beschäftigt. Bereits in seiner Zeit in der Schweiz hat er kleine plastische Elemente in die Bildflächen integriert. Das kann man durchaus mit dem Einfluss, den sein Lehrer auf ihn hatte, erklären. Später jedoch treibt Rogler diese Methode weiter und intensiviert seine Formulierung diesbezüglich. Er baut ganze Kästen, die mit plastischen Elementen gestaltet sind und von zwei Seiten betrachtet werden können. Metallteile, Drähte, Schnüre, Knochen, Fetzen, Kleidungsstücke und allerlei Materialien finden sich bereits seit den späten 1940er Jahren in diesen Bildern.</p>
<p>Die Schritte in den Raum setzt Rogler zu Beginn der 1960er Jahre. Interessant in diesem Zusammenhang sind auch einige Bilder, die er vom Bildgrund her auflöst. Er zieht dabei Fäden aus der Leinwand und erreicht damit einerseits Leerstellen, andererseits aber auch Verdichtungen. Die Experimentierfreudigkeit des Künstlers ließ wenige Grenzen zu. Er probierte neue Malmittel, neue Kunststoffe, wie überhaupt jedes erdenkbare Material geeignet sein konnte, damit Kunst zu machen. All das, die Materialmalerei, der Übergang von der Zweidimensionalität zur Dreidimensionalität, der Einsatz neuer Materialien waren damals sehr im Zeitgefühl. Man arbeitete international diesbezüglich sehr ähnlich. Rogler ist daher fast eher mit Positionen aus Italien oder Frankreich verwandt als mit der Tradition im eigenen Land. Das Objekt direkt ins Bild einzubauen und es gleichzeitig auch zu malen – die Gleichzeitigkeit zwischen Objekt und Bild – ist natürlich ein surrealistischer Akt. Es geht im Surrealismus sehr oft um Wahrnehmungsphänomene – was ist Realität, was ist Vorstellung, ein Bild oder überhaupt nur eine ephemere Vision?</p>
<p><br />Franz Rogler hat die surrealistische Sprache nie abgelegt, hat sie gleichsam an den Alltag angepasst. Surrealismus bedeutet letztlich im Wesentlichen eine Überformung der Realität durch Irrationalität. Vielfach kann man sich das sehr gut vorstellen bei Menschen, die traumatisiert sind – bspw. vom Krieg. Der klassische Surrealismus ist in Reaktion zum Ersten Weltkrieg entstanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es nicht viel anders. <br />Das Informel als Synonym der Totalzerstörung und des Auflösens aller bestehenden Formen ist ein Aspekt des Surrealismus – des psychischen Automatismus. Die Hinzunahme von Gegenständen und Materialen, von Abfall und Brandresten ist also nicht nur eine formale Idee. Vielmehr spiegelt sich darin die Zerstörung, die Katastrophe und das eigene Leid.</p>
<p><br />Rogler wurde auch nie müde, auf die Zeit des Krieges und des Nationalsozialismus hinzuweisen. Er, der unter diesem Regime gelitten hatte, der von der Wehrmacht desertiert ist und dem ein unbeschwertes Leben nie mehr möglich war, hat seine Kunst auch dafür verwendet, seinen Hass gegen den Opressor auszudrücken.<br /><br />Günther Holler-Schuster</p>
Surrealismus in Österreich ⇒
<p>Der Surrealismus ist in Österreich über ein Versuchsstadium nicht hinausgekommen. Einzelpersonen, wie Franz Rogler, blieben Ausnahmen. Zurück in Österreich nahm Rogler 1947 in Wien Spuren des Surrealismus auf. Das gelang im Art Club bzw. an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er bei Albert Paris Gütersloh studierte. Von dort ging auch der Impuls aus zur später so überaus populär gewordenen „Wiener Schule des Phantastischen Realismus.“ Dieser war überwiegend ein Marktphänomen und bildete lange Zeit hindurch hierzulande und auch international eine Sonderform surrealistischer Kunst. Das Phantastische und Mystisch-Religiöse bildete dort die Basis.</p>
<p>Nur Rudolf Hausner stand dem klassischen Surrealismus nahe und beschäftigte sich intensiv mit Traumbildern und psychischen Phänomenen. Rogler war dem gegenüber skeptisch und verließ Wien 1950 wieder in Richtung Graz. Zuvor allerdings nahm er 1948 an der ersten und einzigen explizit surrealistischen Ausstellung in Wien, in der Galerie Agathon, teil. Mit Rodolf Pointner, mit dem er befreundet war, und mit Edgar Jené, der während des Krieges aus dem Saarland nach Wien emigrierte, waren zwei Künstler als Initiatoren dieser Ausstellung am Werk, die selber zu künstlerischen Außenseitern geworden sind. Beide waren einflussreich und nahe an den surrealistischen Ideen, konnten jedoch nicht mehr weiter durchdringen.</p>
<p>Zurück in Graz traf Rogler mit Max Hölzer, einem Literaten und Richter, einen Partner im Geiste. Hölzer, der mit Paul Celan befreundet war, und Jené, der Breton persönlich gekannt und bereits vor dem Krieg in Paris getroffen hatte, waren auch gemeinsam mit Franz Rogler an der Herausgabe der beiden Ausgaben der „Surrealistischen Publikationen“ 1950 und 1953 wesentlich beteiligt. Man war in diesem Moment sehr nahe an der internationalen Entwicklung. Texte von Breton und Werke von Yves Tanguy, Victor Brauner aber auch von Franz Rogler wurden in diesen bedeutenden Publikationen abgedruckt. Diese beiden Hefte sollten auch das letzte Aufbäumen des klassischen Surrealismus in Österreich bedeuten.</p>
<p>Man kann sagen, dass sich der Surrealismus in Österreich eher im Literarischen abspielte sowie in den bildnerischen Werken einiger Einzelgänger, zu denen sowohl Rogler als auch Pointner gehörten. Beide können auch als Pioniere in diesem Land bezeichnet werden.</p>
<p>Günther Holler-Schuster </p>