VR 360° - EKS-Kurzrundgang

Das 1563 errichtete „Alte Brauhaus“ zeugt noch heute von der renaissancezeitlichen Kaufmannstadt Paderborn. Typisch für dieses Bürgerbrauhaus ist u.a. der große Dachboden, welcher für das Trocknen von Gerstenmalz benutzt wurde. Zusammen mit einer Quelle der Pader im Keller waren hier gute Voraussetzungen zum Brauen von Bier, welches ein Hauptexportgut der Hansestadt Paderborn war. Seit dem Spätmittelalter/ 14. Jahrhundert wurde das Paderborner Bier in den nordeuropäischen Wirtschaftsraum der Hanse verkauft.

Hier befand sich eine Quellvertiefung (= Kolk) in der Dammpader, die auch „Blauer Kolk“/ „Tiefer Kolk“ genannt wird. Die nur knietiefe Dammpader war in diesem Bereich so tief, dass dort noch Anfang des 20. Jahrhunderts Menschen ertranken und die Vertiefung deshalb zugeschüttet worden ist. Der Kolk steht aber auch repräsentativ für die Herkunft des Quellwassers, welches sich aus der Tiefe, durch wasserdurchlässige Gesteinsschichten, seinen Weg an die Oberfläche sucht.

Das Quellbecken der Dammpader befindet sich zwischen dem der Warmen und der Börnepader. Ein Teil der Börnepader fließt über zwei Seitenarme in ihr Quellbecken. Der Name Dammpader geht auf den künstlichen Damm zwischen diesem Paderarm und der Warmen Pader zurück. Bis etwa 1900 war der Name „Kolkpader“ geläufiger, abgeleitet von einer Quellvertiefung, dem „blauen Kolk“ im südwestlichen Teil des Quellbeckens. Dieser tiefe Quellkolk ist mittlerweile verfüllt worden, die Austrittsstelle ist aber noch erkennbar.