Wetzrillen ⇒
Am Ausgangstor rechts an der Wand fallen Rillen auf, die von oben rechts nach unten links verlaufen. Es gibt viele Namen für diese Erscheinungen: Wetzspuren, Wetzzeichen, Teufelskrallen, Schabemarken, Schabemale..., vor allem aber Wetzrillen.
Diese Rillen sind in ganz Europa verbreitet und schon aus dem Frühmittelalter bekannt. In unserer Gegend sind sie vorwiegend an den Außenmauern von Kirchen, Klöstern aber auch Burgen zu finden. Im Falle der Burg Lichtenberg trifft sogar Beides zu – eben der Kirche auf der Burg.
Insgesamt handelt es sich um drei Rillen. Die Länge variiert von 17 bis 26 cm, die Tiefe von 0,1 bis 3 cm, die Breite von 0,5 bis 3,5 cm.
Auf jeden Fall sind sie menschengemacht. Obwohl wahrscheinlich über Generationen entstanden so ist der Sinn aber schon längst vergessen. Weder mündliche Überlieferungen noch Aufzeichnungen bieten Erklärungsansätze zur Entstehung und Zweck so dass die Entstehungsgeschichte der Interpretation überlassen bleibt. Hier die Bekanntesten:
Mit dem Begriff „Wetzrille “ wird ein Erklärungsversuch schon angedeutet: Das am Stein ein Werkzeug oder eine Waffe rituell „entschärft“, also „unbrauchbar“ gemacht wurde.
Die Rillen könnten dem Feuerschlagen aus religiösen Gründen ihre Entstehung verdanken. Das Feuer als Zeichen des Lichts in der Welt sollte aus Stein geschlagen werden so wie Jesus aus dem steinernen Grabe herausstieg.
Der von Kirchen oder besonderen Gebäuden gewonnene Staub könnte als heilkräftig angesehen worden sein um gesundheitliche Gebrechen bei Menschen und Tier zu behandeln.
Auch eine Erklärung bei der, wie so oft, der Teufel eine Rolle spielt gibt es: Aus Wut über die Kirche welche ihm die Seelen entreißt, schlug er mit seinen Krallen nach dem Haus Gottes. Geblieben sind die tiefen Furchen.