Thomas Bayrle: Atari Faces, 1990 ⇒
Gemeinsam mit seinem Städel-Schüler Stefan Mück entwickelte Thomas Bayrle von 1988-1991 die Bildserie »ATARI FACES«. Mück programmierte hierzu eine Software für einen Atari ST 4 – einem der ersten verbreiteten Heimcomputer mit einer grafischen Benutzeroberfläche, mit dem sich eingespeiste Fotografien zu flächigen Portraits verzerren und collagieren ließen. Zu sehen sind verschiedene Personen aus Bayrles nahem oder ferneren Umfeld.
Foto:
Thomas Bayrle, »Kasper König«, aus der Serie: »Köpfe«, 1990, Handoffset einer Computergrafik; Computer: Atari, 86 x 62 cm, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
© Thomas Bayrle, Foto © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Franz J. Wamhof
Medien und Porträt ⇒
Das Porträt blieb über Jahrhunderte dem Adel vorbehalten. Mit der Erfindung der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es möglich, dass immer mehr Personen mit Hilfe eines Apparats Porträtbilder anfertigen konnten. Auf diese erste mediale Revolution folgte mit den elektronischen und digitalen Technologien die zweite und eine neue Form des Porträts: das Publikumsporträt. Das Publikum kann sich in Echtzeit in Video- und Computerinstallationen auf interaktive Weise sehen. Die BetrachterInnen treten über eine technische Schnittstelle mit sich selbst Dialog.