Christa Sommerer, Laurent Mignonneau: Portrait on the Fly, 2015 ⇒
Bei der interaktiven Installation »PORTRAIT ON THE FLY« sind zunächst etwa 10.000 computergenerierte Fliegen auf einem Monitor zu sehen, die durcheinanderschwirren. Erst wenn die BesucherInnen stehen bleiben, um die Arbeit zu betrachten, entsteht auf dem Monitor ein Bild. Die animierten Fliegen formen sich zu einem Porträt der Person, die vor der Arbeit steht.
Eine Kamera, die oberhalb des Monitors angebracht ist, nimmt das Bild der BetrachterInnen auf. Sobald die Bilderkennungssoftware Umrisse und Kontraste vor der Kamera erkennt, haben die digitalen Insekten ein Ziel. Die Fliegen sind nicht dazu programmiert, etwas Bestimmtes abzubilden, sondern folgen einem Algorithmus, der ihnen vorgibt, an dunklen/kontrastreichen Stellen des aufgenommenen Bildes zu verharren. Die in der Arbeit animierte Stubenfliege ist kunsthistorisch ein Symbol der Sterblichkeit und des Todes. Auch im Werk von Christa Sommerer & Laurent Mignonneau erinnert sie an die Vergänglichkeit der Individuen: Die BetrachterInnen sehen für einen kurzen Moment ihr Abbild, welches sich bei der kleinsten Bewegung wieder auflöst.
Foto:
Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, »Portrait on the Fly«, 2015, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
© Christa Sommerer, Laurent Mignonneau, Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Franz J. Wamhof
Medien und Architektur ⇒
Mit neuen Medien und Materialien entstand im 20. Jahrhundert eine Architektur, die lange undenkbar und unbaubar war. Vom Wolkenkratzer bis zur dekonstruktiven Architektur schien die Schwerkraft überwunden. Die Fotografie hat diese Stationen der Architektur der Moderne begleitet. Mit dem ELECTRIC LABYRINTH des japanischen Architekten Arata Isozaki zeigt das ZKM ein Schlüsselwerk architektonischer und urbanistischer Reflexion des 20. Jahrhunderts.