VR 360° - Writing the History of the Future | ZKM

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verknüpfte Standpunkte

Eingang | Nam June Paik: Arche Noah, 1989
Frank Gillette, Ira Schneider: Wipe Cycle, 1969
Volker Hildebrandt: Bildstörung, 1987
Du Zhenjun: Pollution, 2011

enthaltene Informationen

Fabrizio Plessi: Tempo Liquido, 1993

Die aus säurebehandeltem Stahl bestehende Videoinstallation »TEMPO LIQUIDO« [Flüssige Zeit] erinnert in ihrer Form an eine Wassermühle. Während durch das langgezogene Becken ein tatsächlicher Wasserstrom fließt, sind die Schaufeln des Mühlrads mit 21 Monitoren gefüllt, die Videosequenzen von fließendem Wasser zeigen. So kommen an der Schnittstelle von Realität und Repräsentation Wasser und Video, Raum und Zeit in einem Kreislauf zusammen. Foto: Fabrizio Plessi, »Tempo Liquido« [Flüssige Zeit], 1993, 1-Kanal-Videoinstallation ; 21 Monitore, 1 Laserdisc, 1 Laserdiscplayer, Mühlrad, Stahlbecken, 500 x 400 x 1800 cm, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Franz J. Wamhof

TV / Video als Kunstmedium

Auch wenn das Massenmedium Fernsehen bereits Ende der 1950er-Jahre zu einem Feld künstlerischer Intervention wurde, ebnete erst die Verfügbarkeit portabler Videotechnik die Möglichkeit zu umfassenderer, künstlerischer Reflexion. Mit der Gründung von Videogruppen, Zeitschriften und Distributionskanäle wurden so Gegenöffentlichkeiten hergestellt, die auch jene Wirklichkeiten abbildeten, die nicht von den Fernsehsendern gezeigt wurde.

Nam June Paik: Buddha, 1989

Eine aus Bronze gefertigte Buddha-Skulptur blickt auf ein entkerntes Fernsehgehäuse, in dem eine echte Kerze brennt. Jene Gegenüberstellung von TV und Buddha, Technologie und Spiritualität zieht sich in mehreren Varianten durch das Werk Nam June Paiks. Den Anfang bildet die Closed-Circuit-Videoinstallation »TV-Buddah« (1974), für die Paik in seiner vierten Ausstellung in der Yorker Galleria Bonino eine antike Buddha-Statue vor ein Fernsehgerät stellt. Der Bildschirm zeigt das mit einer Live-Kamera aufgenommene Bild des Buddhas, sodass die Statue vor ihrem eigenen Abbild zu meditieren scheint. In der Variante des »Buddha« aus der ZKM | Sammlung ist der Bildschirm durch eine brennende Kerze ersetzt, deren flackerndes Licht an die Stelle des elektronischen Flimmerns tritt und dem TV-Gehäuse eine sakrale Aura verleiht. Die Figur des Buddhas wurde hierbei von Paik selbst modelliert und mit den eigenen Gesichtszügen versehen.