VR 360° - kusel

Das musikalische Spektrum der Pfälzer Wandermusikanten war breit und reichte vom Walzer bis zur Marschmusik. Die "Kaulbacher Balltänze" von Ludwig Christmann und der Marsch "Infanterie vor" von Rudolf Mersy belegen, dass auch die originalen Wandermusikantenkompositionen in ganz verschiedenen musikalischen Genres verortet werden können.

Die drei Brüder Greilach aus Einölen waren ein eher untypisches Ensemble, das auch die leise Wiener Caféhaus-Musik beherrschte und in einem solchen Kontext zum Einsatz kam. Deutlich häufiger verdienten die Wandermusikanten ihr Geld in Festengagements in Schiffs-, Kur- oder Zirkuskapellen.

Die Kuckuckspfeife ist ein einfaches, in musikalischen Möglichkeiten stark limitiertes Instrument. Dennoch begleitete sie manche Wandermusikanten auf ihren Nordamerikareisen und dies hat eine ganz besondere Bewandtnis. In Nordamerika gibt es keinen Kuckuck. Ließen die Wandermusikanten während ihres Auftritts vor deutschstämmigen Auswanderern den Kuckucksruf ertönen, ergriff das Publikum häufig das Heimweh und machte es spendabler.

Ihr Einkommen erwirtschaften die Wandermusikanten zwar hauptsächlich im Ausland, doch kamen sie auch an ihren Heimatorten zum Einsatz, um Kerwe oder ähnliche Veranstaltungen zu bespielen.